Virologie

In dem Sachgebiet Virologie ist neben der klassischen virologischen Diagnostik auch die Elektronenmikroskopie des Fachbereichs Tiergesundheit im CVUA-Westfalen angesiedelt.

Viren sind kleinste infektiöse organische Strukturen (15 bis 440 nm), die zu ihrer Vermehrung auf lebende Zellen angewiesen sind. Im Labor lassen sie sich auf empfänglichen Zellkulturen anzüchten. Für die Verimpfung eine Zellkultur muss das Organmaterial, Abortmaterial, die Tupferproben oder seltener auch Kot in mehreren Schritten aufgearbeitet werden. Bei Anwesenheit von infektiösen Viruspartikeln kommt es in der Zellkultur zu unter dem Mikroskop sichtbaren morphologischen Veränderungen bis hin zum Absterben der Wirtszellen. Diese Veränderungen werden als ein sog. Cytopathischer Effekt (CPE) bezeichnet. Unter Verwendung von zumeist fluoreszenzmarkierten Antikörpern (Immunfluoreszenztest) werden dabei virale Strukturen in der Zellkultur spezifisch angefärbt und unter dem Fluoreszenzmikroskop sichtbar gemacht.

Ein weiteres Verfahren welches sich der Zellkultur bedient ist z. B. der Serum-Neutralisationstest, der u. a. in der Diagnostik von Herpesvirus-Infektionen uns Tollwut-Titer Bestimmung zum Einsatz kommt. Das Immunsystem des Wirtsorganismus reagiert auf eine virale Infektion mit der Bildung von spezifischen Antikörpern. Diese Antikörper lassen sich in einer Serumprobe nachweisen. Dazu wird die Serumprobe in bestimmten Verdünnungsstufen mit einer definierten Virusmenge vorinkubiert. Anschließend werden empfängliche Zellen hinzugesetzt. Sind in der Serumprobe virusneutralisierende Antikörper vorhanden, so bleibt ein Cytopathischer Effekt bzw. eine positive immunhistochemische Färbung aus und es wächst ein intakter Zellrasen. Durch die Verdünnungsstufen lässt sich auf den Antikörpergehalt in der Probe schließen, der als ein errechneter Wert (Titer) angegeben wird.